Feuerwehr

Schwarzenbek

Leitstelle nimmt Arbeit auf

Mittwoch, 01.03.2006 12:55 von Jan Piossek

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Täglich 400 bis 500 Notrufe werden seit Mittwoch um 9 Uhr in der neuen "Integrierten Regional-Leitstelle (IRLS) Süd" in Bad Oldesloe bearbeitet. Die 16 Disponenten leiten künftig die Einsätze von mehr als 200 freiwilligen Feuerwehren und des Rettungsdienstes im Herzogtum Lauenburg und im Kreis Stormarn. Die alte Leitstelle in Ratzeburg wurde nach 25 Jahren und etwa 400000 Alarmierungen am Mittwoch aufgelöst.

407000 Menschen in einem 2030 Quadratkilometer großen Gebiet werden durch die 16 Disponenten der IRLS betreut. Es ist die zweite Regionalleitselle im Land. "Die Anlage ist völlig entspannt angelaufen", zog Markus Hilchenbach, der Leiter der IRLS, am Nachmittag eine erste Bilanz. Hilchenbach: "Die Technik funktioniert ohne Komplikationen." Der 41-Jährige arbeitete seit gut einem Jahr auf den Start-Tag hin. "In den vergangenen Tagen haben wir die Mitarbeiter geschult, das war dann schon ein ausführlicher Techniktest", sagte Hilchenbach. Er legt großen Wert auf die Ausbildung seiner Disponenten. Alle müssen mindestens Zugführer und Rettungsassistent sein. Vor allem die Feuerwehrleute im Lauenburgischen hatten sich nin Ratzeburg mit Grundkenntnissen aus dem Feuerwehrwesen bei den meisten Disponenten abgeben müssen. Die Forderung bei der Auflösung der Funkzentrale in Elmenhorst, mindestens Zugführer einzustellen, konnte in Ratzeburg nicht realisiert werden. Das Problem hat Hilchenbach, der sich im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr durch sein berufliches und ehrenamtliches Engagement auskennt, für die IRLS gleich angepackt. Mit Karsten Niemann und Jens Lahann hat Hilchenbach zudem zwei erfahrene Stellvertreter zur Seite. Zwei Systemadministratroren kümmern sich um die riesige Datenmenge der Leitstellen-Rechner.

Bereits 2002 hatten die beiden Landkreise beschlossen, ihre Leitstellen zusammen zu legen. 100000 Euro an Personalkosten können so jährlich eingespart werden. Die Technik der Leitstelle in Ratzeburg war völlig veraltet, konnte zuletzt nicht mehr belastet werden, stürzte mehrfach sogar bei wichtigen Einsätzen ab. Eine Modernisierung ohne großen Aufwand war nicht möglich. Die Kooperation in Bad Oldesloe brachte Investitionen von 1,2 Millionen Euro für den erforderlichen Umbau im Kreishaus an der Mommsenstraße mit sich.

Von 7 bis 20 Uhr sind drei Notruf-Plätze besetzt, nachts zwei. Bei größeren Unglücken kann das Personal kurzfristig aufgestockt werden. Dafür gibt es auch eigens drei reine Notrufabfrageplätze. Für Katastrophenfälle gibt es einen abgetrennten Führungsraum. Dann kann die IRLS 1000 Fahrzeuge einsetzen.

Landrat Gerd Krämer sagte beim offiziellen Startschuss, solche sinnvollen freiwilligen Kooperationen wie im Fall der Leitstelle wolle man mit Stormarn auch künftig eingehen. Aber nicht unter Zwang, wie es die Kieler Landesregierung gegen den Willen der Landkreise durchsetzen will. Krämer: "Es geht doch auch freiwillig, wie man sieht."

 

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